Viele Wiesen entlang der Alster befinden sich in keinem guten Zustand: Ohne Beweidung oder regelmäßige Mahd machen sich Gehölze breit und wenige wuchskräftige Arten dominieren die krautige Vegetation. Es war an der Zeit, aktiv zu werden.
Feuchtwiesen sind halbnatürliche Lebensraumtypen
Die Wiesen entlang der Alster wurden historisch als Viehweiden und zur Gewinnung von Heu und Stallstreu genutzt. Viele der wohlhabenden Anrainer hatten ihre eigenen Kutschpferde. Diese weideten entlang der Alster und sorgten dafür, dass keine Weiden und Erlen aufwuchsen und die Gräser nicht zu hoch wurden. Auf anderen Wiesen wurde zweimal im Jahr gemäht. Der Mensch und sein Vieh sorgten dafür, dass die Wiesen bunt und artenreich blühten.
Nutzt man die Wiesen nicht, kommen die Gehölze. Auf den sehr nassen Wiesen sind es Weiden und Erlen, die ihre Konkurrenzstärke auf dem nasse Terrain ausspielen und vom Rand her in die Wiese wachsen.
Mit Kettensäge und Freischneider für Artenvielfalt
Die Erlen und Weiden waren mittlerweile so stark, dass den Helfern nichts anderes übrig blieb, als mit der Motorsäge und dem Freischneider anzurücken. Dementsprechend laut ging es am 14. Dezember an der Alster am Hohenbuchenpark zu.
Teilmahd, damit ausreichend Insekten und ihre Nachkommen überleben
Wenn eine Wiese gemäht und das Mahdgut abgeräumt wird, trifft das auch viele Insekten, die in oder an den Grashalmen die kalte Jahreszeit überdauern wollen oder ihre Eier hier abgelegt haben. Damit noch ausreichend Individuen im kommenden Jahr den für sie hergerichteten Lebensraum besiedeln und sich hier vermehren könne, wird immer nur ein Teil der Wiese gemäht. Gut die Hälfte der Fläche wurde in diesem Jahr nicht gemäht und ist dann im kommenden Jahr dran.