Alster-Forellen beim Laichgeschäft

Im späten Herbst beginnt das Laichgeschäft der Forellen. Die Meerforellen, die im Laufe des Jahres in die Fließgewässer aufgestiegen sind, suchen geeignete Kiesbetten auf. Und auch die Forellen, die nicht den weiten Weg ins Meer auf sich genommen haben und als Bachforellen in der Alster herangewachsen sind, interessieren sich für die Laichhabitate.

Eine Bachforelle auf einem Kiesbett. Im Bild etwas schwer zu erkennen, sind die vereinzelten roten Punkten auf den Flanken (Foto: A. Lampe).
Eine Bachforelle auf einem Kiesbett. Im Bild etwas schwer zu erkennen, sind die vereinzelten roten Punkten auf den Flanken (Foto: A. Lampe).

Für Forellen gilt: Es muss vieles passen

 Nur wenige Kiesbetten in der Alster eignen sich für die Reproduktion von Salmoniden, also Forellen. Es braucht eine ausreichend starke Strömung und es muss genug Kies in der richtigen Größe vor Ort und Stelle liegen. Und dann müssen ja auch mindestens zwei Forellen unterschiedlichen Geschlechts zusammen kommen, damit erfolgreich gelaicht werden kann.

Angetestet und für nicht gut genug befunden. An mehreren Stellen dieser Rausche hatten Fische angefangen, Kuhlen in den Kies zu schlagen (Foto: A. Lampe).
Angetestet und für nicht gut genug befunden. An mehreren Stellen dieser Rausche hatten Fische angefangen, Kuhlen in den Kies zu schlagen (Foto: A. Lampe).

Laichaktivitäten kann man erkennen

Wenn Kies einige Zeit unbewegt im Wasser liegt, bewächst sich die  Oberfläche mit Algen und Moosen. Schlägt das Weibchen eine Laichgrube in den Kies, drehen sich viele Steine dabei auf die unbewachsene Seite. Im Bach oder im Fluss sind dann helle Bereiche zu erkennen. Bis sie eine geeignete Stelle gefunden hat, kann es dauern. So sieht es auf den ersten Blick oft so aus, als hätten viele Tiere hier gelaicht. Der zweite Blick und die Dimension der Laichgrube zeugen dann aber davon, dass es sich lediglich um einen Test oder einen Versuch gehandelt hat.

Eine kleine Bachforelle steht in der Strömung auf einer Rausche Höhe Klein-Borstel (Foto: A. Lampe)
Eine kleine Bachforelle steht in der Strömung auf einer Rausche Höhe Klein-Borstel (Foto: A. Lampe)

Bedingungen sind in diesem Jahr nicht optimal

Im letzten Jahr wurden mehr als zehn Meerforellen beim Elektro-Fischen des Anglervereins Alster gefangen und wieder freigelassen. Ein Jubel ging durch die Reihen der Hamburger Meerforellen-Freunde. In diesem Jahr sind die Wasserstände historisch niedrig - keine optimalen Bedingungen für Forellen. Und auch die Erreichbarkeit der Alster für die aus dem Meer kommenden und die Elbe aufsteigenden Fische ist nicht optimal: Die Fischaufstiegsanlage an der Mühlenschleuse ist aufgrund von Bauarbeiten seit geraumer Zeit nicht mehr in Funktion.  Und auch der Weg in die Alster über die nur selten schleusende Schaartorschleuse wird von Fischereibiologen als suboptimal angesehen.

Dass es wenigstens einige erwachsenene Meerforellen zurück in die Alster geschafft haben müssen, ist dennoch wahrscheinlich. An der Rausche Höhe Rehmkoppelgraben ließen sich erstmals Laichaktivitäten von Forellen an der Alster entdecken.

Web-Seminar "Kolmation von Kiesbetten in der Alster" am 10. Dezember 2020, 10:00 h – 11:30 h

 

 

Was genau ist Kolmation? Wie kann man sie messen und was wirkt ihr entgegen? Eignet sich die Alster für die Fortpflanzung kieslaichender Fischarten wie der Forelle? Diesen Fragen soll in dem Web-Seminar nachgegangen werden. Anmeldungen zum Seminar sind unter info@lebendigealster.de möglich. Die Teilnahme ist kostenlos.

 

Web-Seminar Kolmation
WebSeminar_Kolmation_LebendigeAlster_202
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