FÖJler für eine lebendigere Alster

Freiwilliges ökologisches Jahr heißt auch "Anpacken für mehr Naturnähe"! Am 08. April kamen 10 FÖJler an die Mellingburger Schleife in Hamburg-Poppenbüttel, um im Projekt Lebendige Alster mitzuarbeiten.

Schutzzaun für die empfindlichen Tiere und Pflanzen

Unterhalb der Mellingburger Schleuse wird das linke Ufer der Alster von Feuchtwiesen gesäumt. Je weiter man von sich von der Alster entfernt, desto höher wird das Gelände und umso trockener der Boden. Die NABU-Stadtteilgruppe Alstertal betreut die Schleife seit 1980 und hat viele unterschiedliche Sonderbiotope auf dem größtenteils sandigen Areal gebaut.

Paradies für Schmetterlinge, Frösche, Kröten und Eidechsen

Um Störungen durch menschliche Besucher zu reduzieren, ist das Gebiet von einem Zaun umgeben. An vielen Zaunpfählen hat der Zahn der Zeit schon so stark genagt, dass sie umgekippt waren oder nur noch in der Luft hingen. An dem FÖJ-Aktionstag wurden neue Eichenzaunpfähle eingebuddelt und der Zaun daran befestigt. Die Waldeidechsen freuen sich darüber: Sie sitzen gerne auf diesen sonnenexponierten Punkten und wärmen sich auf.

 

 

Foto: Knud Schulz
Foto: Knud Schulz

Moosjungfer, Wollschweber und Co.

Die Mellingburger Schleife gehört zu den artenreichsten Gebieten in Hamburg - jedenfalls hinsichtlich der Insektenfauna. Die Große Moosjungfer jagt wie ein Helikopter hinter kleineren Fluginsekten her, Aurorafalter, verschiedene Bläulinge und anderen Tagfalter suchen auf den vielen Blüten nach Nektar und in den sandigen Wegrändern graben Wildbienen und Schlupfwespen ihre Brutröhren.

Foto: Krzystof Wesolowski
Foto: Krzystof Wesolowski

Lebensraum für den in Hamburg seltenen Neuntöter

Um den holzbewohnenden Insekten mehr Lebensräume zu bieten, haben die FÖJler zahlreiche Totholzhaufen angelegt. Von den vielen Insekten profitiert wiederum der seltene Neuntöter. Dieser etwa amselgroße Singvogel jagt von einer erhöhten Warte aus Insekten, aber auch Mäuse und junge Eidechsen.

Strukturen für und ein Bad in der Alster

Im Projekt Lebendige Alster sind wir seit dem Beginn dabei, den Strukturreichtum im Gewässer zu erhöhen. Auch beim FÖJ-Aktionstag wurde wieder Totholz im Fluss platziert. Ein im aufgewühlten Wasser gut getarnter Findling wurde zum Stolperstein für unsere NABU-FÖJlerin Johanna. Plumps saß sie im Wasser. Und wer den Schaden hat, braucht ja bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen.

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