Diesen Sommer wurde wieder in die Hände gespuckt: Zahlreiche Akteure halfen dabei, an der Alster naturnahe Strukturen im Bach zu schaffen oder im Bachumfeld für mehr Artenvielfalt zu sorgen. Allein im Juni fanden so viele Aktionen statt, dass wir nicht hinterher kamen, über sie zu berichten. Ein Nachklapp!
12.06. Heilwig-Gymnasium: Ran ans Springkraut
Die Alster-Exkursion der 5b des Heilwig-Gymnasiums startete an der Poppenbüttler Schleuse. Ein gute Ort, um eine der Hauptproblematiken des Flusses zu erläutern: die fehlende Durchgängigkeit. Aber auch unterhalb der Schleuse gab es einiges zu entdecken: Amphibien wie den Grasfrosch zum Beispiel, Schmetterlinge, die ihren Hunger an den nektarreichen Blütenpflanzen entlang der Ufer stillten. Eine Blütenpflanze wurde dann nicht nur in Augenschein genommen, sondern ausgerupft: das Drüsige Springkraut. Die ursprünglich vom Fuße des Himalaya stammende Pflanze fühlt sich pudelwohl an den Ufern von Fließgewässern und bildet großflächige Reinbestände. Da sich das Projekt Lebendige Alster für die biologische Vielfalt einsetzt, versuchen wir durch das Ausrupfen konkurrenzschwächere Blütenpflanzen zu fördern.
14.06. Wiese abharken am Grünen Winkel
Die Wiesen entlang der Alster wurden früher als Mähwiesen für die Heu- und Streugewinnung genutzt. Die Bauern sensten im Sommer die buntblühenden noch saftigen Blumen und Gräser und nutzen es als Viehfutter. Mäht man die Wiesen nicht mehr, reichern sich Nährstoffe auf den Wiesen an und Arten wie die Brennnessel gewinnen immer mehr an Land. Zudem kommen auch Gehölze auf und die Wiesen werden wieder zu Wald. Die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule ackerten zwei Stunden lang wie vor hundert Jahren in der Landwirtschaft und harkten einen riesigen Haufen Gras zusammen. Einige Schüler waren damit beschäftigt, die vielen kleinen Grasfrösche und Erdkröten in Sicherheit zu bringen, bevor das auf Planen geworfene Mahdgut über ihre Köpfe gezogen wird.
20.06. Ackern für den Mäheinsatz
Die Firma XING unterstützt die Gewässerschutz-Aktivitäten des NABU schon seit drei Jahren. Dieses Jahr waren die fleißigen Netzwerker in den Alsterwiesen aktiv. Auf einer Wiese, die dringend gemäht werden musste, lagen viele teilweise lange Äste und Stammabschnitte, die von angrenzenden, abgestorbenen Erlen auf die Wiese gefallen waren. Gefährliche Hindernisse für den Mähbalken. Drei Stunden wurde bei sengender Hitze und unter den ständigen Attacken der Bremsen Holz geschleppt und das überall wachsende Drüsige Springkraut gerupft. Dann ging es verschwitzt und zerstochen nach Hause.
21.06. Kies und Holz für die Alster
Einigermaßen erholt ging es am Donnerstag dann an die Alster. Die Mitarbeiter von XING hatten die Aufgabe, sieben Tonnen Kies und einiges an Stammholz als Strukturelemente in die fließende Alster einzubauen. Das Material stammte noch von einem Einsatz, der im Vorjahr stattgefunden hatte und bei dem die Teilnehmer nicht alles geschafft hatten. Der Kies wurde im Rekordtempo eingebaut und auch der Stammholzeinbau ging erstaunlich zügig. Vorschlaghämmer sausten zielgenau und im Stakkato auf Pflöcken nieder und auf den Sägeblättern hätte man Spiegeleier braten können, so schnell wurde gesägt. Ein großes Dankeschön an die Damen und Herren von XING!
26.06. Im Dschungel der Diekbek-Mündung
Für über 40 Mitarbeiter der Firma Heinemann hieß es an einem sehr, sehr heißen Dienstag im Juni "Raus aus dem Büro und rein in die Gummi- und Watstiefel". Nachdem ein Weg durch das Unterholz gebahnt war, wurden 12 Tonnen Kies an unterschiedlichen Stellen in die sehr breite und sandige Alster geschüttet. Als Widerlager für den Kies und als Hartsubstrat, an dem viele Flussbewohner leben, wurden dicke Äste und Zweige am Rand der Alster festgepflockt. Die Aktion war eine echte Herausforderung und wurde mit Bravour gemeistert. Wer so den Vorschlaghammer schwingt, verschwendet sein Talent auf dem Bürostuhl.