Kiesdepots, naturnahe Uferbefestigung und Kiesrausche in Wellingsbüttel

Kies und Baumwurzeln schützen nun das Ufer vor Erosion
Kies und Baumwurzeln schützen nun das Ufer vor Erosion

An der Einmündung des Rehmkoppelgrabens in die Alster befindet sich einer der wenigen Plätze, an denen das Wasser der Alster tatsächlich rauscht. Seit langer Zeit schon besteht diese durch kiesige Sohlsubstrate geprägte und gefällereiche Strecke ohne durch die großen Mengen mobiler Sande verschüttet zu werden. Entsprechend gute Lebensbedingungen finden die Tiere, die auf und im Zwischenraum der Sohle leben, wie z.B. Bachflohkrebse, Köcherfliegen- und Steinfliegenlarven. Die hohe Attraktivität solcher Abschnitte lädt ein zum Spazieren, Verweilen und Spielen. Hier ist der Fluss noch Fluss!

Allerdings bringt die hohe Frequentierung durch Menschen und Hunde auch deutlich negative Erscheinungen mit sich: abgetretene und erodierte Ufer, ein befestigter Weg auf der Böschungsoberkante und zertretene Vegetation sind für die Alster eine große Belastung. Solche Bereiche finden sich an hunderten von Stellen entlang der Hamburger Alster. Unbeeinflusste Fließstrecken finden sich dagegen nur wenige. Um den vielen Anforderungen möglichst gerecht zu werden, versucht das Projekt Lebendige Alster alternative Wege zu gehen.

An der Rehmkoppelrausche wirken nun Kiesschüttungen starker Ufererosion entgegen, die dem Weg zuzusetzen drohte. Außerdem wurden Strömungslenker gebaut, die zusammen mit dem kiesigen Substrat einen idealen Lebensraum im Wasser darstellen. Hervorstehende Baumwurzeln fangen Treibgut und verhindern gleichzeitig, dass die Strömungslenker zu Kiesrampen für Hunde und Kinder werden. Diese Totholzelemente sind besonders wichtige Strukturen im Fließgewässer und dienen unter anderem als Unterstand für Fische. Ein mittiges Kiesbett vervollständigt den Maßnahmenkomplex, der Ende Juli abgeschlossen wurde. Hoffentlich finden sich hier bald die ersten Bachforellen zum Laichen ein.