Lebens(t)raum Alsteraue - Bedeutung der Alster als Rückzugsgebiet und für den Biotopverbund in der Metropolregion

Männchen der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Männchen der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens)

Wie soll der Wert eines Lebensraumes wie der Alster bemessen werden? Können ökosystemare Dienstleistungen, wie Rückhalt von Hochwasser und Erneuerung von qualitativ hochwertigen Grundwasserreserven, überhaupt beziffert werden? Fragen, die in erster Linie die Bürger Hamburg interessieren sollten. Für die Flora und Fauna steht der monetäre Wert der Alster und der sie begleitenden Aue außerfrage. Ohne den vielgestaltigen Lebensraum verschwinden viele Pflanzen- und Tierarten, die hier ihre letzten Rückzugsräume in der Metropolregion Hamburg haben oder die den Alsterraum nutzen, um klammheimlich in die Stadt vorzudringen.

Viele Waldpflanzenarten wie das heimische Springkraut (Impatiens noli-tangere) und das Große Hexenkraut (Circaea lutetiana) oder Pflanzen der Aue und feuchten Wiesen, wie das Sumpfreitgras (Calamagrostis canescens), Mädesüß (Philipendula ulmaria) und Kohlkratzdistel (Cirsium oleraceum) kommen hier häufig vor. Die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und die seltenere Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) lassen sich an der üppigen Ufervegetation beobachten. Aber auch große Säugetiere, wie Reh und Fuchs sind regelmäßige Besucher der Alsteraue. Ob vielen bekannt ist, dass auch Wildschweine entlang der Alster bis nach Wellingsbüttel vordringen, ist zweifelhaft. Die Spuren sind für aufmerksame Beobachter nicht zu übersehen.