Neue Unterwasserwelten in Hamburgs Fleeten

Weidenkugeln als Totholzstrukturen
Weidenkugeln als Totholzstrukturen

Hamburgs Alsterfleete bekommen eine neue Unterwasserwelt – Das Projekt „Lebendige Alster“ schafft attraktiven Lebensraum für die tierischen Fleetbewohner.

Das Projekt „Lebendige Alster“ setzt einzigartige Pilotmaßnahmen an den Alsterfleeten um. Mit Hilfe künstlicher Ersatzstrukturen unter Wasser sollen die Fleete ökologisch aufgewertet werden. In die Fleete werden Bojen eingebracht, an deren Ketten Bündel aus Totholz befestigt sind. Solche ökologisch funktionalen Strukturen bieten Kleinlebewesen einen Lebensraum. Neun dieser künstlichen Strukturen werden im Fleet installiert. Am Gewässergrund werden zusätzlich Netze mit grobem Kies platziert, die auch im Bodenbereich neue Strukturen schaffen. Für Fische und Kleintiere bietet die neue Unterwasserwelt so mehr Schutz-, Nahrungs- und Besiedlungsstrukturen die bislang in den Fleeten im Innenstadtbereich fast gänzlich fehlen. Diese Maßnahmen sind bisher einzigartige Prototypen in Deutschland, deren Wirksamkeit in den Fleeten getestet und in Begleituntersuchungen ermittelt werden soll.

Detailansicht Zeichnung Alsterfleet

Die Entwicklung einer lebendigen innerstädtischen Alster als Wanderkorridor und Lebensraum für zahlreiche Tierarten stellt eine besondere Herausforderung dar. Das Projekt „Lebendige Alster“ ergänzt damit die Maßnahmen an den Fischtreppen an Rathaus- und Mühlenschleuse der Hamburger Umweltbehörde.

Diese ermöglichen Meerforellen, Neunaugen Aalen und vielen weiteren Fischen die Wanderung von der Elbe in den Oberlauf der Alster.

Bisher bietet die von steilen Ufermauern begrenzte Alster südlich des Jungfernstiegs aber wenig geeigneten Lebensraum. Die steinernen Ufer und der Grund der Fleete sind insgesamt zu strukturarm.

Wandernde Fische finden kaum Verstecke und Nahrung auf ihrem Weg durch die Stadt. Die Neugestaltung der Unterwasserwelt der Fleete soll dies ändern und Bedingungen für die Ansiedlung von Fischen attraktiver machen. Um den Erfolg der Maßnahmen zu ermitteln, wird ein begleitendes Monitoring über das Projekt beauftragt. So soll der Nutzen der Maßnahmen für Wasserinsekten und Fische ermittelt werden. In einem zweiten Schritt (im August) werden dann Unterstände aus Beton für Fische im Alsterfleet eingebracht.

Prinzipschnitt Alsterfleet, Schwimmende Strukturen
Prinzipschnitt Alsterfleet, Schwimmende Strukturen
Neue Unterwasserwelten in Hamburgs Fleeten
160616_PM 8-16 Maßnahmen am Alsterfleet
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